Wiener Staatsoper

La cenerentola
Oper von Gioachino Rossini (Musik), Jacopo Ferretti

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La cenerentola

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Die Liste der Aschenbrödel-Bearbeitungen ist lang – kein Wunder, ließen sich durch die Geschichte der unglücklichen Stieftochter, die letztendlich ein Happy End erleben darf, doch Generationen von Zuschauern rühren. Warum? Vielleicht weniger aufgrund der »Rettung« durch den vermögenden Prinzen als durch die finale Bestätigung, dass Güte und ein reines Herz alle Widrigkeiten besiegen können. Gioachino Rossini säkularisierte die märchenhaft-übernatürlichen Momente des Stoffes und durchsetzte das französische Rührstück, das ihm als Vorlage diente, mit sozialkritischen Elementen aus der Tradition der Opera buffa. Seine Cenerentola wurde so zur modernen Nacherzählung eines bekannten, alten Märchenstoffes, dessen Helden sich in den Untiefen, Ungerechtigkeiten und Absurditäten einer entzauberten Gegenwart bewähren müssen. Musikalisch schuf er eine sogenannte »Semiseria«, also eine halbernste Oper, in der er seine brillante Buffokunst mit sentimentalen und gelegentlich sogar tragischen Tönen durchmischt. Die Inszenierung Sven-Eric Bechtolfs verlagert die Handlung in das fiktive und spleenige Mini-Königreich San Sogno.
Handlung
1. Akt
Don Magnifico, seine beiden Töchter Clorinda und Tisbe sowie seine Stieftochter Angelina (genannt Cenerentola) leben gemeinsam in einem heruntergewirtschafteten Haushalt. Während die beiden Töchter nichts anderes als Kleider und Unterhaltung im Kopf haben, muss sich Cenerentola um die Hausarbeit kümmern und wird von ihren Halbschwestern tyrannisiert. Selbst ihr Lied vom Königssohn, der von drei Brautanwärterinnen jene wählt, die ein gutes Herz hat, wird von Clorinda und Tisbe unterbrochen.
Alidoro, der als Bettler verkleidete Erzieher des Prinzen, erscheint und bittet um Almosen. Nur Cenerentola erbarmt sich seiner. Da verkünden Höflinge die Nachricht vom Erscheinen des auf Brautschau befindlichen Prinzen Ramiro. Für Clorinda und Tisbe gibt es nun kein Halten mehr: Aufgeregt hetzten sie Cenerentola hin und her, um sich rasch herausputzen zu können. Durch den allgemeinen Trubel wird Don Magnifico aus einem wundersamen Traum geweckt, der ihm künftiges Glück zu verheißen scheint: Als fliegender Esel habe er, auf einer Kirchturmspitze sitzend, feierliches Glockengeläut vernommen. Inmitten der Vorbereitungen erscheint inkognito Prinz Ramiro, der mit seinem Diener Dandini die Rollen getauscht hat, um den wahren Charakter der Heiratskandidatinnen zu erkunden. Der Prinz und Cenerentola verlieben sich augenblicklich ineinander, während Dandini von Clorinda und Tisbe umschwärmt wird. Obwohl Don Magnifico Cenerentola unter Gewaltandrohung verbietet, der allgemeinen Einladung aufs Schloss zu folgen, gelingt es ihr mit Hilfe Alidoros dennoch, das Fest in eleganter Balltoilette zu besuchen – von den anderen Gästen wird die elegante Dame trotz ihrer frappierenden Ähnlichkeit mit Angelina nicht als diese erkannt.

2. Akt
Don Magnifico, Clorinda und Tisbe halten Familienrat: Das Erscheinen der Konkurrentin hat den Vater beunruhigt. Was, wenn sich herausstellt, dass er das Erbe seiner Stieftochter vergeudet hat? Ramiro belauscht, wie Cenerentola Dandini gesteht, seinen »Diener« zu lieben. Als er ihr beglückt einen Antrag macht, stellt sie eine Bedingung: Zunächst soll er erfahren, wer sie wirklich ist. Sie gibt ihm einen ihrer beiden Armreifen und weist ihn an, nach ihr zu suchen. An dem anderen Armreifen, den sie in ihrer gewohnten Umgebung tragen wird, soll er sie wiedererkennen. Wenn er sie dann noch liebt, wird sie ihn heiraten. Sofort gibt Ramiro den Befehl, die davongeeilte Geliebte zu suchen. Das Verkleidungsspiel wird beendet, Dandini ist nun wieder Kammerdiener und Don Magnifico, dem von Dandini vieles zugesagt wurde, beklagt heftig den Sturz aus seinem Traum von sozialem Aufstieg und finanzieller Sanierung. Vom Fest heimgekehrt, träumt Cenerentola wieder vom Königssohn, der seine Frau nach der Neigung seines Herzens wählt. Da zieht ein Gewitter auf und bringt gerade vor Don Magnificos Haus das Fahrzeug Ramiros zum Stehen. Dank des Armreifes erkennt der Prinz seine Geliebte wieder, die nun ihrerseits über seine wahre Identität aufgeklärt wird. Das Glück der beiden ist perfekt. Und auch als Fürstin verliert Cenerentola ihre Herzensgüte nicht und verzeiht ihren Verwandten.

Diese Produktion wird gefördert von:

SchauspielerInnen

Don Ramiro
Edgardo Rocha
Dandini
Michael Arivony
Don Magnifico
Kiria Misha
Angelina
Vasilisa Berzhanskaya
Clorinda
Ileana Tonca
Tisbe
Isabel Signoret
Alidoro
Roberto Tagliavini

Künstlerisches Team

Musikalische Leitung
Gianluca Capuano
Inszenierung
Sven-Eric Bechtolf
Bühne
Rolf Glittenberg
Kostüme
Marianne Glittenberg
Licht
Jürgen Hoffmann

Fotos zur Verfügung gestellt von Wiener Staatsoper.

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