Wie malt man ein Bild?

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Echt? Das ist jetzt Ihre erste Frage? (Lacht.) Es gibt da immer zuerst eine Idee, die in mir rumort, dann kommt die technische Frage: In welchem Format will ich sie umsetzen? Und dann male ich frisch drauflos und stelle später natürlich immer wieder viel um.

Aber eine Idee haben Sie schon?

Es gibt das Aufgreifen von jenen Dingen, die draußen in der Welt passieren, und dann gibt es das, was bei einem selber angelegt ist. Aus dieser Dualität entwickelt sich der Stoff.

Gibt es auch den Gedanken: So, jetzt male ich einmal eine blaue oder rote Phase?

Nein. Das hat nicht einmal Picasso so gemacht. (Lacht.) Es entwickelt sich immer ein Werk aus dem anderen – das geht sehr organisch. Es gibt Farben und Figuren, bei denen ich später sage: Ah, da möchte ich noch einmal einsteigen, das könnte ich anders machen.

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Wie sieht Ihr Arbeitstag aus? Warten Sie auf die Inspiration?

Nein. Man wartet nie. Kein Künstler wartet auf die Inspiration. Es ist wie der Muskel bei einem Sportler, der trainiert werden muss. Es ist die tägliche Übung, und nicht jeder Tag geht gleich erfüllend aus. Es ist kein steter Weg nach oben. Inspiration ist sowieso ein böses Wort, man müsste sagen: Einfall – und einer führt dann zum nächsten.

Wollten Sie sich schon mal ein Ohr abschneiden?

Ich bin schon sehr oft im Atelier sehr verzweifelt gewesen. Ans Ohr habe ich aber noch nie dabei gedacht … (Lacht.)

Sie haben für die Festwochen Gmunden ein Bojen-Sujet gemalt. Warum?

Ich hab in Hongkong Bojen fotografiert, und sie haben mich fasziniert – weil sie Tiefe haben, Verankerung; und das passt gut in unsere Zeit und auch zu den Festwochen hier in Gmunden und wie sie von Karin Bergmann programmiert werden.

Festwochen Gmunden. Das Programm für diesen Sommer ist eine kleine Sensation: Von Mavie Hörbiger, Claus Peymann, ­Joachim Mayerhoff, Harald Schmidt bis Florian Boesch spannt sich der Bogen. Alle Infos: festwochen-gmunden.at