• Geboren am 24. Februar 1945 in Schladming
  • Wohnort: Wien
  • Ensemblemitglied im Burgtheater
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Werdegang

Ihre schauspielerische Ausbildung erhielt die in Admont in der Steiermark geborene Barbara Petritsch an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Graz. Ihr erstes Engagement führte sie ans Stadttheater Klagenfurt, danach ging es für sie ans Stadttheater Hildesheim und in weiterer Folge unter anderem ans Staatstheater Kassel und ans Deutsche Schauspielhaus Hamburg. Zu ihren weiteren Stationen gehören die Städtischen Bühnen Frankfurt, die Münchner Kammerspiele und das Stadttheater Bremen. Ab 1980 gastierte sie an zahlreichen großen Häusern, unter anderem am Düsseldorfer Schauspielhaus, an der Volksbühne Berlin und am Münchner Residenztheater.

Barbara Petritsch spielte außerdem am Schauspielhaus Bochum und gehörte zum Ensemble des Schauspiel Köln. Seit 1999 ist sie Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater. In ihrer ersten Spielzeit in Wien stand sie in Henrik Ibsens „John Gabriel Borkmann“ und Nestroys „Der Färber und sein Zwillingsbruder“ auf der Bühne. Im Laufe ihrer Burgtheater-Karriere spielte sie in Stücken von Elfriede Jelinek, Thomas Bernhard, Kathrin Röggla, Anton Tschechow, Peter Turrini und vielen anderen. Dass sich in ihrem Portfolio viele zeitgenössische Stücke befinden, begründete sie gegenüber der Wiener Zeitung unter anderem damit, dass es bei den Klassikern bis auf das junge Mädchen und die komische Alte praktisch keine Frauenrollen gäbe. „Bei den heutigen Autoren ist das anders, sie blenden den weiblichen Teil der Gesellschaft nicht aus, sondern schreiben großartige Rollen für uns – und zwar für jedes Alter. Das ist beglückend.“

Das idyllische Dorf Maria Blut mit seiner Wallfahrtskapelle liegt am Land, ein paar Zugstunden vor Wien. Die 1930er Jahre sind angebrochen, Dollfuß ist Bundeskanzler, und die Eingeborenen des „österreichischen Lourdes“ sind in Unruhe. Die vor dem Dorf gelegene Konservenfabrik hat schließen müssen. Der Unternehmer Schellbach versucht nun, die besorgte Bevölkerung dazu zu bewegen, in sein neues Produkt, die Raumkraft, zu investieren. Viele geben ihr letztes Erspartes dafür her. Als sich Schellbach jedoch mitten während des Volksfestes erschießt und seine Unternehmung scheitert, entwickelt sich in Maria Blut sofort eine ungeheure Dynamik: Die angeblich Schuldigen sind schnell ausgemacht – und für die wird es jetzt brandgefährlich.
 
 Die Wiener Schriftstellerin Maria Lazar im Akademietheater auf die Bühne gebracht hat.
 
  
 
 Eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2023
 
  

Zorn auf die Zustände der Welt

Über die viel beschworene Altersweisheit sagte Barbara Petritsch in demselben Interview Folgendes: „Davon merke ich nicht besonders viel, ich bin auch nicht gelassener. Ich rege mich noch genauso auf wie mit 20. Wenn man in unserem Beruf gelassen wird, kann man damit aufhören. Man braucht die Energie, die Wut. Den Zorn auf die Zustände in der Welt.“ Im Burgtheater überzeugte sie zuletzt unter anderem in Itay Tirans Inszenierung des Christian Kracht-Romans „Eurotrash“. „Ich habe den Roman gelesen und mir aufgrund seiner dialogischen Struktur sofort gedacht, dass man diesen Text auf die Bühne bringen sollte“, erinnert sich Barbara Petritsch an ihre erste Begegnung mit dem Roman.

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2022 wurde ihr der Berufstitel Kammerschauspielerin verliehen. Barbara Petritsch ist neben ihrer Arbeit im Theater in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen.

Eurotrash: Der große Krach(t)
Kein Wodka, sondern Wasser befindet sich im Glas, das vor Barbara Petritsch steht. Ganz anders bei ihrer Bühnenfigur, die durchgängig an Hochprozentigem nippt.

Foto: Andreas Jakwerth

Aktuelle Produktionen

In der Spielzeit 2022/23 ist Barbara Petritsch in den folgenden Produktionen zu sehen:

  • Eurotrash (Regie: Itay Tiran)
  • Faust (Regie: Martin Kušej)
  • Moskitos (Regie: Itay Tiran)
  • Die Schwerkraft der Verhältnisse (Regie: Bastian Kraft)
  • Engel in Amerika (Regie: Daniel Kramer)

Zu den Spielterminen von „Eurotrash“ im Akademiethater!