Die Fledermaus von Johann Strauß
Zu Silvester an vielen Häusern auf dem Spielplan, ist „Die Fledermaus" ein großer Verwechslungsspaß mit eingängiger Musik. Eine Zusammenfassung.
Inhalt
Gabriel von Eisenstein soll eine siebentägige Arreststrafe antreten, verflüchtigt sich aber mit seinem Freund, Dr. Falke, auf das Fest des Prinzen Orlofsky. Dort gibt er sich als Franzose aus, was ihn bald in die Bredouille bringt. Außerdem trifft er auf sein verkleidetes Stubenmädel ebenso wie auf seine eigene Frau, die sich als ungarische Gräfin maskiert hat. Letztere wickelt ihn - von ihm vorerst unerkannt - um den Finger. In Wahrheit ist der ganze Abend eine Retourkutsche von Falke, den Eisenstein einst als Fledermaus verkleidet betrunken auf einer Parkbank seine Rausch ausschlafen ließ – unter dem Gelächter der Leute.
Am Tag nach dem Fest trifft man einander im Gefängnis wieder, dessen Direktor Frank ebenfalls auf diesem war. Frank will das Stubenmädel zur Schauspielerin ausbilden lassen. In einer Zelle sitzt anstelle von Eisenstein Rosalindes Verehrer Alfred. Doch vieles klärt sich auf und die Verwirrungen und Verwechslungen werden alle dem Champagner zugeschrieben.
Werkgeschichte
Johann Strauß Sohn soll die Operette im Sommer 1873 innerhalb von nur 42 Tagen komponiert haben. Richard Genée übernahm dabei große Teile der Orchestrierung. Er zeichnet auch gemeinsam mit Carl Haffner für das Libretto verantwortlich. Dieses baut auf der Komödie „Le Reveillon“ von Henri Meilhac und Ludovic Halevy auf, die wiederum „Das Gefängnis“ von Roderich Benedix als Basis hat.
Aufführungsgeschichte
Gleich bei der Uraufführung 1874 im Theater an der Wien war klar: Strauß setzte einen Höhepunkt für das damals noch junge Genre der Operette und hielt dem champagnerfreudigen Bussi-Bussi-Großbürgertum der k. u. k -Monarchie den Spiegel vor. „Das klingt ans Ohr und rieselt durch das Blut hinab bis in die Beine, und der faulste Mensch im Zuschauerraum fängt unwillkürlich zu nicken an mit dem Kopfe und wiegt den Leib und strampelt mit den Füßen“, schrieb die "Morgenpost" anlässlich der Uraufführung. Johann Strauß´ Operette wurde zum Inbegriff der goldenen Operettenära.
Prominente Namen
„Die Fledermaus“ ist bis heute eine der wenigen Operetten, die auch an Häusern gespielt wird, die sich ansonsten ganz der Oper verschrieben haben. An der Wiener Staatsoper ist es üblich, am Silvesterabend „Die Fledermaus“ aufzuführen. Dabei ließ man in den vergangenen Jahren oft einen Überraschungsgast auf dem Fest von Prinz Orlofsky auftreten. In den vergangenen Jahren waren das Größen wie Jonas Kaufmann, Elina Garanca, Juan Diego Florenz, René Pape, Andreas Schager und Lidia Baich sowie Piotr Beczala.