Fräulein Julie von August Strindberg
In August Strindbergs Beziehungsdrama Fräulein Julie entsteht eine kurze, aber intensive Liebesbeziehung zwischen einer jungen Gräfin und ihrem Diener. Eine Zusammenfassung.
August Strindbergs Beziehungsdrama Fräulein Julie ist das meistgespielte Stück des Autors. Sein Ziel war es, das Leben auf naturalistische Weise, also so ungeschönt wie möglich, auf die Bühne zu bringen. Am 19. Mai feiert das Stück im Akademietheater Premiere. In der Hauptrolle ist Maresi Riegner zu sehen.
Inhalt
In der Mittsommernacht kommen sich die junge Gräfin Julie und ihr Bediensteter Jean näher. Dieser ist jedoch mit der Köchin Kristin verlobt, die im Stück ebenfalls immer wieder eine Rolle spielt. Sie flirten miteinander und Julie fordert ihn gleich mehrmals zum Tanz auf. Obwohl Jean einwendet, dass es sich nicht gehöre, dass eine Adelige mit einen Bediensteten tanzt, nimmt der Abend zunächst jenen Lauf, den die junge Gräfin herbeisehnt. Jean fügt sich schließlich gehorsam dem Befehl und aus dem einen Tanz wird noch sehr viel mehr. Standesgrenzen scheint die junge Gräfin zunächst einfach aushebeln zu wollen, nach und nach wird ihr jedoch klar, welche Schande sie in dieser Nacht auf sich geladen hat. Sie bitten Jean schließlich darum, ihr zu befehlen, sich umzubringen. Er gehorcht und drückt ihr sein Rasiermesser in die Hand.
Entstehung
Strindberg verfasste das Stück im Sommer 1888 auf dem kleinen Schloss Skovlyst in der Nähe von Kopenhagen, nachdem ihn eine Zeitungsnotiz über eine Adelige, der ein Liebesverhältnis mit ihrem Diener nachgesagt wurde, dazu inspirierte. Uraufgeführt wurde es im Rahmen einer privaten Veranstaltung der Kopenhagener Studentenvereinigung am 14. März 1889. Weil die Zensurbehörde dem Stück zuvor ein Aufführungsverbot erteilt hatte, konnte es nicht wie geplant im Skandinavisk Forsøgsteater in Kopenhagen gezeigt werden. 1892 fand in Berlin die erste öffentliche Aufführung statt. Das Burgtheater zeigt Fräulein Julie in einer Inszenierung von Mateja Koležnik – mit Maresi Riegner, Itay Tiran und Sarah Viktoria Frick.
Fräulein Julie im Film
Erstmals verfilmt wurde das Stück im Jahr 1912 unter der Regie von Anna Hofmann-Uddgren. Es entstanden jedoch noch viele weitere Filme, darunter auch jener von Liv Ullmann aus dem Jahr 2014 mit Jessica Chastain und Colin Farrell in den Hauptrollen.
Zu den Terminen von Fräulein Julie im Wiener Akademietheater
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