Wer in diesen Tagen das Theater in der Josefstadt betritt, findet unter den prachtvollen Kristalllustern der Sträußelsäle im Erdgeschoß abmontierte Sitzreihen. Sie wurden aus dem Parkett des Aufführungsraums entfernt. Mehr als 300.000 Besucherinnen und Besucher kommen pro Jahr zu den mehr als 700 Vorstellungen des Theaters im achten Wiener Gemeindebezirk. Doch in dieser Saison wird, wie an allen Kulturorten, vieles anders sein. Aufgrund der Corona-Sicherheitsmaßnahmen können nicht alle 564 Sitzplätze besetzt werden.

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Daher fand ein Umbau statt: Die Sitzreihen stehen nun weiter auseinander. Das ist Teil des Präventionskonzepts, das mit anderen Wiener Theatern gemeinsam erarbeitet wurde. Es wird den jeweiligen Entwicklungen und Verordnungen der Gesundheitsbehörde in den kommenden Monaten laufend angepasst. Direktor Herbert Föttinger ist trotz der ungewöhnlichen Situation dankbar, vor allem dem treuen Publikum der Josefstadt: „Ich bin sprachlos. Wir hatten Ende Juni den gleichen Stand an Abonnenten wie im letzten Jahr.“

Keine Stehplätze in der Staatsoper

Auch in der Wiener Staatsoper wurde intensiv an den Sicherheitsmaßnahmen für Besucher und Künstler gearbeitet. Ein halbes Jahr ist es nun her, dass die letzte Oper dort aufgeführt werden konnte. Am Montag, dem 7. September, nimmt das Haus am Ring seinen regulären Spielbetrieb in vollem Umfang wieder auf und eröffnet mit Giacomo Puccinis „Madama Butterfly" mit Opern-Shootingstar Asmik Grigorian.

Um das Publikum bestmöglich zu schützen, wird es vorerst keine Stehplätze mehr geben. Der Bereich wurde bestuhlt, um den Abstand zwischen den Zuhörern sicherzustellen.

Die aktuellen Corona-Regeln im Überblick

Damit einem entspannten Theaterbesuch nichts im Weg steht, hilft es, sich kurz mit den aktuellen Abläufen in den Häusern vertraut zu machen.

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1. Dynamischer Sitzplatzplan

Bis zu vier Plätze können von einem Haushalt oder einer Familie nebeneinander gebucht werden. Das System sperrt dann die umliegenden Plätze, damit der Sicherheitsabstand von mindestens einem Meter garantiert ist. Der Sitzplatz darf nicht gewechselt werden. Dadurch können sich in den Theatern eventuell die Sitzplätze für Abonnenten ändern. Stammbesucher werden in der Regel vorab informiert.

2. Personalisierte Theaterkarten

Theaterkarten werden in allen Häusern personalisiert: Dadurch können Besucher von der zuständigen Gesundheitsbehörde informiert werden, falls es zu einem Corona-Fall kommen sollte. Daher wird auch darum gebeten, am Vorstellungsabend einen Lichtbildausweis mitzunehmen.

3. Maskenpflicht bis zum Sitzplatz

Beim Betreten und Verlassen wird darum gebeten, Mund und Nase zu bedecken. Auf dem Sitzplatz muss die Maske nicht getragen werden.

4. Garderobe

In der Josefstadt, im Akademie- und Burgtheater wird jeder Eintrittskarte ein Eingang und eine Garderobe zugewiesen. Dadurch werden die Publikumsströme getrennt. In der Staatsoper, wo ein großzügiger Eingangsbereich zur Verfügung steht, ist die Karte keinem bestimmten Eingang zugeordnet. Das Theater an der Wien und das Ronacher haben ein sogenanntes Wegeleitsystem: Je nach Sitzplatz wird ein bestimmter Eingang in einem farblich markierten Sektor zugewiesen. Allgemein gilt: Planen Sie etwas mehr Zeit vor Beginn der Vorstellungen ein.

5. Am Buffett

Wie die Pausen und das Buffet gehandhabt werden, wir zum Beispiel im Theater an der Josefstadt erst entschieden. Die Wiener Staatsoper informiert bereits auf ihrer Homepage, dass die Buffets laut aktuellem Stand geöffnet sein werden. Das Burgtheater weist darauf hin, dass auch in den Pausen ein Abstand von einem Meter eingehalten werden sollte.

6. Schlussapplaus

Stichwort Aerosole: Bravo- und Buhrufe sind zwar prinzipiell erlaubt. Es wird aber dazu geraten, darauf zu verzichten. Dadurch minimiert sich die Gefahr einer Übertragung durch feinste Schwebestoffe in der Luft.

Informationsseiten der Häuser
Wiener Staatsoper
Theater in der Josefstadt
Burgtheater Wien
Theater an der Wien und Ronacher