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BÜHNE: Was empfanden Sie in Zusammenhang mit Ihrer umfassenden Recherche zu „Wien’s Anatomy“ als besonders herausfordernd?

Karen Breece: Alltagsexpert*innen auf die Bühne zu bringen ist immer eine Herausforderung. Für „Wien’s Anatomy“ braucht es eine besondere Herangehensweise, denn chronisch Kranke sind häufig haus- oder bettgebunden. Die Frage war also auch: Wen zeige ich wie – und warum?

Was war ausschlaggebend dafür, ein solch komplexes Thema in einen Theaterabend zu gießen? Gab es so etwas wie eine Initialzündung?

Corona hat dem Thema neue Relevanz verliehen. Zur gleichen Zeit wurden mein Mann und ich aus heiterem Himmel zu pflegenden Angehörigen. Dadurch sind Fragen zu Pflege und Gesundheitspolitik plötzlich auch für mich ganz persönlich wichtig geworden.

Inwiefern geht es Ihnen auch darum, in Ihren Stücken Lösungen aufzuzeigen?

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Die Aufgabe des Theaters sehe ich darin, den Finger in die Wunde zu legen. Nicht darin, politische Lösungsvorschläge zu liefern. Gemeinsam mit den Betroffenen appelliere ich an die Empathie. Diesem ersten Schritt kommt in meinen Stücken dabei oft eine zentrale Rolle zu.

Zur Person: Karen Breece

Die US-Amerikanerin Karen Breece ist Regisseurin und Autorin. Sie erarbeitet Projekte basierend auf intensiven Langzeitrecherchen und persönlichen Gesprächen. Die Themen werden in ihren Inszenierungen von professionellen Schauspieler*innen und Expert*innen, Betroffenen oder (Zeit-)Zeug*innen verhandelt. „Wien's Anatomy“ ist ihre erste Arbeit in Österreich.

Zu den Spielterminen von „Wien's Anatomy“.