Nach „Gib mir ein F“ ist „Bei aller Liebe – jetzt wird gefotzt“ das zweite Stück des FTZN Kollektivs, das von Benita Martins, Hannah Rang, Runa Schymanski und Fritzi Wartenberg ins Leben gerufen wurde. Wie auch schon das Debüt, wurde die zweite Stückentwicklung beim Hin & Weg Theaterfestival in Litschau uraufgeführt. Nun kommt das Stück, das sich den eigenen verqueren Vorstellungen vom allgegenwärtigen Konzept der Zweisamkeit widmet, ins Kosmos Theater. Am 6. April ist Premiere.

Anzeige
Anzeige

In einem Gespräch, das vergangenen Sommer stattfand, erzählte Schauspielerin Hannah Rang, dass der sogenannte zweite Streich schon mit etwas Druck verbunden ist. „Nur weil uns das erste Stück geglückt ist, dürfen wir uns beim zweiten Stück nicht zu viel Druck machen. Der Spaß daran soll auf keinen Fall verloren gehen. Außerdem möchten wir auf keinen Fall in Hierarchien rutschen. Es ist nicht so einfach, es wirklich in dieser kollektiven Arbeit durchzuziehen, weil man die Hierarchien ja auch vorgelebt bekommt.“

Foto: Joseph Eckhart

Bessere Hälften und Kugelmenschen

Obwohl „Bei aller Liebe – jetzt wird gefotzt“ auch eine Abrechnung mit ebenso allgegenwärtigen wie trügerischen Liebesidealen ist, geht es den Künstler*innen auch in ihrer zweiten Stückentwicklung nicht darum, mit dem eigenen Feminismus zu prahlen. „Man muss auch als Feministin nicht auf alles eine Antwort und zu allem eine Meinung haben. Denn in Wirklichkeit sind wir alle auf der Suche“, erklärte Regisseurin Fritzi Wartenberg vor etwa einem Jahr in Zusammenhang mit „Gib mir ein F“.

Der Wunsch, gängige Liebesmythen bedingungslos zu dekonstruieren, schließt das heimliche Verlangen, doch endlich mit jemandem den Google-Kalender synchronisieren zu dürfen, schließlich nicht aus. Zwischen Platons Kugelmenschen, popkulturellen Mythen und Töpfen mit und ohne Deckel spielt sich der zweite Streich des Kollektivs ab. Einer Sache kann man sich dabei jetzt schon sicher sein: Es darf gelacht werden. Nein, es soll sogar gelacht werden. Gerne auch über den eigenen Zwiespalt zwischen heftigem Herz-Emoji-Gebrauch und der absoluten Verachtung von Valentinstagskarten.

Anzeige
Anzeige

Foto: Joseph Eckhart

Zur Person: Über das FTZN Kollektiv:

Das FTZN Kollektiv ist ein feministisches Theaterkollektiv aus Wien, das sich 2020 gegründet hat um queer-feministische Sichtweisen auf die Bühne zu bringen. Die Gründer*innen sind: Benita Martins, Hannah Rang, Runa Schymanski und Fritzi Wartenberg.

Zu den Spielterminen von „Bei aller Liebe – jetzt wird gefotzt“ im Kosmos Theater!