Der fliegende Holländer von Richard Wagner
Ein Fluch, der auf einem Seemann lastet - und eine Frau, die bereit ist, für ihn alles zu geben: Wagner wurde zu seiner vierten Oper auf einer turbulenten Seereise inspiriert. Hier die Zusammenfassung.
Inhalt
Der „Fliegende Holländer“ ist zum ewigen Herumirren verflucht, nachdem er auf einer gefährlichen Fahrt die Hilfe des Teufels angerufen hatte. Er kann nur erlöst werden, wenn eine Frau ihm treu ist. Alle sieben Jahre darf er an Land. Diesmal verspricht ihm der Kaufmann Daland seine Tochter Senta zur Frau. Senta kennt die Geschichte des Seemanns und verehrt ihn schon länger, auch weil in ihrem Haus ein Bild von ihm hängt. Sie ist also glücklich, als sie mit ihm verlobt werden soll. Doch ihr Verehrer Erik stellt sie zur Rede. Da der Holländer mithört, glaubt er, Senta sei ihm untreu geworden und segelt ab. Senta folgt ihm auf ihre Weise.
Werkgeschichte
1839 musste Richard Wagner schwer verschuldet aus Riga abreisen. Sein Ziel war Paris. Er wählte den Seeweg. Dass das Schiff in starke Stürme geriet, soll ihn zu „Der fliegende Holländer“ inspiriert haben. Außerdem kannte er die Handlung vermutlich aus Heinrich Heines „Aus den Memoiren des Herrn von Schnabelewopski“, worin der Autor von einer jahrhundertealten Sage schreibt. Wagner verfasste selbst das Libretto, musste es aber aus Geldnot verkaufen. „La Vaisseau Fantome“ wurde vorerst von Pierre Louis Dietsch komponiert. Doch Wagner arbeitete parallel an seiner eigenen Komposition, die er 1841 fertigstellte.
Aufführungsgeschichte
Zurück in Deutschland versuchte Wagner vehement, seine Oper an Bühnen zu bringen, wusste er doch, dass seine Chancen schwinden würden, sobald Dietschs Fassung ins Land käme. Er fand in Dresden Gehör, wo man gerade mit Wagners „Rienzi“ einen großen Erfolg gehabt hatte. Doch die Uraufführung des „Holländer“ im Jänner 1843 wurde nur ein mäßiger Erfolg, die Produktion rasch wieder abgesetzt. Den Durchbruch schaffte Wagners vierte Oper im Juni 1843 in Kassel.
Prominente Namen
Ein prominenter Interpret des „Holländer“ ist der walisische Bariton Bryn Terfel, der die Rolle schon in Zürich, München, Tokio, Wien und anderen verkörperte. Auch die vier Bösewichte in „Les Contes d’Hoffmann“ und Méphistophélès in „La Damnation de Faust“ sang er mit großem Erfolg. Auch Boris Godunow, Falstaff, Scarpia und viele mehr gehören zu seinem großen Repertoire.
Die allererste Senta war Wilhelmine Schröder-Devrient. Die Sopranistin, die als größte deutsche Gesangstragödin des 19. Jahrhunderts galt, soll vor der Uraufführung gesagt haben: „Ich kann und kann mit dem Zeug nichts anfangen.“