Die Troerinnen von Euripides
Troja wird dem Erdboden gleichgemacht. Mittendrin die trojanischen Frauen, deren Männer in der Schlacht getötet wurden. Ihr Schicksal beschreibt Euripides in großen Gesängen. Eine Zusammenfassung.
Inhalt
Troja wurde von den Achaiern eingenommen. Die zurückbleibenden Troerinnen beklagen ihr Schicksal. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem Hekabe, die Gattin des Trojanerfürsten Priamos, und ihre Töchter Kassandra, Andromache und Polyxena, sowie Helena, aufgrund derer der Krieg überhaupt losgetreten wurde.
Die Frauen werden den Achaiern zugelost und gezwungen, ihnen zu folgen. Kurz bevor die Stadt in Flammen aufgeht, wird Astyanax, der kleine Enkel des toten Königs von Troja, getötet, da er als Sinnbild der Trojaner und deren Zukunft gesehen wird.
Zum Schluss beklagt Hekabe die mangelnde Hilfe der Götter, die trotz Opfergaben nicht eingeschritten sind, und die Frauen werden zu den Schiffen gebracht.
Werkgeschichte
Diese Tragödie von Euripides stammt vermutlich aus 415 v. Chr. und wurde wahrscheinlich im Zuge der "Großen Dionysien", der Festspiele für den Gott Dionysos, aufgeführt. Die Troerinnen war Teil einer Trilogie, zu der auch Alexandros und Palamedes zählten.
Aufführungsgeschichte
1965 hat Jean-Paul Sartre eine Neubearbeitung des Stücks herausgegeben, die beispielsweise am Deutschen SchauSpielHaus Hamburg aufgeführt wurde. Bruno Klimek hat 2009 eine neue Übertragung des Textes für seine Inszenierung am Theater Krefeld vorgenommen.
In der Saison 2021/22 inszeniert auch das Burgtheater Wien die Troerinnen nach der australischen Regisseurin Adena Jacobs.
1971 wurde der antike Stoff unter dem Namen The Trojan Women von Michael Cacoyannis verfilmt. Literarische Bearbeitungen gibt es vom Literaturwissenschaftler und Autor Walter Jens (Der Untergang. Nach den Troerinnen des Euripides) sowie von Franz Werfel (Die Troerinnen des Euripides) oder Matthias Braun.
Prominente Interpreten
In der Verfilmung 1971 waren Katharine Hepburn, Vanessa Redgrave, Irene Papas Geneviève Bujold zu sehen.