Der Bockerer von Ulrich Becher und Peter Preses
Das vor allem durch Franz Antels Filmreihe bekannt gewordene Stück ist auf der Bühne des Theaters in der Josefstadt zu sehen. In der Hauptrolle: Johannes Krisch.
Wer an die Figur des Karl Bockerer denkt, hat zunächst wohl den bekannten Schauspieler Karl Merkatz im Kopf. Ab 1981 verkörperte er in der gleichnamigen Filmreihe von Franz Antel den „Bockerer“. Inhaltlich basiert der erste Teil der Reihe auf dem Bühnenstück „Der Bockerer“ der beiden Autoren Ulrich Becher und Peter Preses.
Inhalt
Der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich bringt auch das Leben des einfachen Fleischhauers Karl Bockerer ordentlich ins Wanken. Während sich sein Sohn und seine Frau immer stärker vom aufkeimenden Nationalsozialismus angezogen fühlen, beschließt Karl Bockerers jüdischer Freund und Tarockpartner Dr. Rosenblatt zu emigrieren. Aus seinem engeren sozialen Umfeld bleibt nur der pensionierte Postoffizial Hatzinger übrig, der sich aber ebenfalls an die neuen politischen Gegebenheiten anzupassen beginnt. Als Karl Bockerer anfängt den Ernst der Lage zu begreifen, schlägt er den Weg des Widerstands ein. Seine Waffe sind seine Worte, mit denen er auf humorvolle, manchmal naive, aber immer aufrichtige Weise auf Humanität pocht. Trotz vieler Anzeigen und Beschwerden entgeht er immer wieder der Justiz, die ihn ohnehin als harmlosen Spinner abgeschrieben hat. Als der Krieg endlich vorbei ist, trifft er seinen Freund Rosenblatt wieder.
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Uraufführung
Das Stück wurde am 2. Oktober 1948 im Neuen Theater in der Scala uraufgeführt. Das Theater war zuvor von zurückgekehrten Emigranten und engagierten Antifaschisten gegründet worden. Mit 80 Aufführungen war „Der Bockerer“ eines der erfolgreichsten Stücke der Scala. Ab 19. Mai zeigt das Theater in der Josefstadt Voraufführungen des bekannten Stücks. In der Hauptrolle ist Johannes Krisch zu sehen.
Filmreihe
Eine Aufführung des Stücks von Ulrich Becher und Peter Preses im Volkstheater inspirierte Franz Antel zu seinem Film „Der Bockerer", der 1981 zum ersten Mal gezeigt wurde. In der Rolle des Karl Bockerer ist Karl Merkatz zu sehen, in den weiteren Rollen unter anderem Alfred Böhm, Heinz Marecek und Dolores Schmidinger. Das Drehbuch schrieben H.C. Artmann und Kurt Nachmann. Bei einem einzigen Film aus dem Universum des Karl Bockerer sollte es jedoch nicht bleiben: 1996 erschien „Der Bockerer II – Österreich ist frei". In den darauffolgenden Jahren wurden noch zwei weitere Teile gedreht.