Stefano Bernardin studierte Schauspiel am Konservatorium der Stadt Wien und wurde 2005 als „Bester Nachwuchs“ mit dem NESTROY ausgezeichnet. 2013–15 war er Conférencier im Kabarett Simpl; breite Bekanntheit erlangte er durch zahlreiche TV-Filme wie den „Bozen-Krimi“.

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1. Beide Rollen sind von kleiner Statur, und Sie spielen zum Teil auf Knien. Ist das nicht sehr anstrengend?

Nein, es geht. Die Kostümabteilung hier ist sehr umsichtig, ich hatte bei der ersten Anprobe mehr Leute um mich als bei den meisten Theaterproduktionen. Im Prinzip sind beide kleine Männer, die auf diese Weise ihre Komplexe ausleben müssen, was gut zu unserer momentanen Innenpolitik passt, wie ich finde. Interessant ist, dass der Bombenleger Marcelini auf der linken Seite genauso ein Extremist ist wie Lugarini im rechten Spektrum.

2. Kommt man da nicht in einen Interessenkonflikt?

Nein, wichtig für das Stück ist, dass man bei aller Lächerlichkeit auch eine Gefahr ausstrahlt. Das ist ein schmaler Grat und manchmal schwierig. Am Anfang denkt man, dass man mit dem linken Bombenleger sympathisiert, der den Despoten stürzen will. Aber im Laufe des Stücks merkt man, dass auch der ein Chauvinist ist. Ein Trottel und – an der Macht – genauso gefährlich.

3. Wird man Sie auch singen hören?

Ich musste immer wieder singen, etwa in Trash-Musicals im Metropol, aber dieses Mal werde ich nur spielen, womit ich mich auch wesentlich wohler fühle.

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4. Wo liegt diese Arbeit auf einer Spaßskala von 0 bis 10?

Ich würde sagen: bei 12.

5. Was kommt nach „Die stumme Serenade“ auf Sie zu? Eines der vielen Sommertheater?

Ich mache schon lange kein Sommertheater mehr. In dieser Zeit haben meine Söhne schulfrei, und ich werde wahrscheinlich mit dem einen Französisch und mit dem anderen Mathematik lernen müssen. Ansonsten toure ich weiter mit meiner „Hamlet – one man show“ und trete gemeinsam mit Bernhard Murg im Kabarettprogramm „… bis einer weint!“ auf. Ich war nie in einem Ensemble, sondern immer frei und möchte das auch so. In der Kammeroper genieße ich zwar den Komfort, aber auf lange Sicht brauche ich dauernde Veränderung.