Premierenrückblick: La Cage aux Folles in der Volksoper

Mehr als 30 Jahre nachdem Karlheinz Hackl und Frank Hoffmann in der Wiener Volksoper in die beiden Hauptrollen von „La Cage aux Folles" schlüpften, lassen sich nun Musicaldarsteller Drew Sarich und Kabarettist Viktor Gernot auf den „Käfig voller Narren" ein. Die Premiere der Inszenierung von Melissa King fand am 27. März in der Volksoper statt.

„Das ist meine erste Erwachsenen-Musicalrolle“, erzählte Viktor Gernot der BÜHNE während der Probenzeit. Drew Sarich, der in den kommenden Wochen außerdem in „Vivaldi – Die fünfte Jahreszeit" und „Into the Woods" zu sehen ist, hatte das Stück schon seit längerer Zeit auf seiner Bucket List. Vor der Premiere von „La Cage aux Folles" freute er sich vor allem „auf eine große Verwandlung, etwas, das man von mir so noch nie gesehen hat“.

Den inneren Flamingo finden

Über seine Rolle als Albin bzw. Zaza sagt der Musicaldarsteller: „Er ist gleichzeitig fragil und ein Show-Tier, auch im Leben. Es gibt kaum eine bessere erste Szene, in der so viele Farben exponiert werden Albin kämpft mit einer Auflaufform und ist überzeugt, dass ihn sein Mann betrügt. Und im Laufe des Stückes bekommt er noch zehnmal so viele Farben dazu! Alle können sich mit dieser Angst identifizieren ausgegrenzt zu sein, und zwar nicht politisch, sondern von der eigenen Familie, weil man peinlich sein könnte. Ich habe zwei Kinder, denen ist man ja immer peinlich …"

Weil er sich bei der Erarbeitung seiner Rollen gerne Tiere vorstellt, war Drew Sarich in den vergangenen Wochen unter anderem damit beschäftigt, für „La Cage aux Folles" seinen inneren „Flamingo" zu finden. „Aber irgendwo in diesem prächtigen Wesen wohnt auch ein zerbrechliches Mäuschen, das beschützt werden möchte", erzählte er in einem Gespräch mit der Volksoper. Außerdem bestand seine Vorbereitung auf die Rolle auch darin, immer wieder mit High Heels durch die Wohnung zu spazieren.