Märchenhafte Meisterwerke im Stream der Staatsoper
Ballett, Märchenoper und ein - laut Musikdirektor Philippe Jordan - „unüberbotener Höhepunkt der Operngeschichte": Die Wiener Staatsoper bietet weiter Programm über die Feiertage.
Die Wiener Staatsoper streamt auch an den Feiertagen weiter. Auf dem Programm stehen zum Beispiel zwei Ballette, eine Märchenoper und "Der Rosenkavalier" von Richard Strauss, der am 18. Dezember Premiere feierte. Für „einzigartig in der Vereinigung von Musik, Text, Raum und Schauspiel" befand Librettist Hugo von Hofmannsthal die wohl „wienerischste aller Opern".
Die Neueinstudierung des Meisterwerks fand unter der musikalischen Leitung von Musikdirektor Philippe Jordan statt. Für Jordan ist der Rosenkavalier „einer der großen, unüberbotenen Höhepunkte der gesamten Operngeschichte". Der Rosenkavalier komme als "Riesenapparat daher, muss jedoch mit Leichtigkeit über das Meer gleiten, manövrierfähig bleiben", so Jordan.
Streaming-Angebot für Erwachsene und Kinder
Die Inszenierung von „Hänsel und Gretel" wendet sich gleichermaßen an Kinder wie Erwachsene. Seit der Uraufführung 1893 weckt Engelbert Humperdincks Märchenoper in Generationen von Kindern die Leidenschaft für das Musiktheater. Aber auch große Komponistenkollegen – wie Richard Strauss, Gustav Mahler oder Johannes Brahms – zeigten sich begeistert von diesem Werk. Denn es ist eine gelungene Mischung aus volksliedhafter Einfachheit und der komplexen Musiksprache der direkten Wagner-Nachfolge. Schlichte Melodik trifft auf kunstvolle Orchesterbehandlung. Sozialkritischer Realismus wird mit atmosphärischem Zauber gepaart.
Zauberhafte Ballett-Inszenierungen
Ballettfreunde können sich auf „Peer Gynt" freuen: Die im Jahr 2015 in Maribor uraufgeführte Produktion des rumänisch-slowenischen Choreografen Edward Clug, die auf Musik von Edvard Grieg und dem Werk Henrik Ibsens basiert, ist geprägt von expressiver Körpersprache und ganz starken Bildern. „Ibsen und Grieg haben jeweils eine eigene Version von Peer Gynt geschaffen. Mein Ziel war es, diese in ein neues Ganzes zu verschmelzen, in eine Landschaft mit vielen Türen. Ich habe meinen Zugang gewählt, der Ihnen, verehrtes Publikum, weit offen steht, und lade Sie ein, durch diesen zu einem neuen Balletterlebnis zu gelangen", sagt Clug über sein Stück.
Auch der opulente Ballett-Klassiker „Sylvia" von steht am Programm: Eine romantische Zeitreise zwischen Mythologie und Fantasy, gerade richtig für die Weihnachtsfeiertage.
Das Streaming der Staatsoper bis 28. Dezember
Dienstag, 22. Dezember 2020, 19.00 Uhr
Vincenzo Bellini
La Sonnambula (Vorstellung vom 13. Jänner 2017)
Melodramma in zwei Akten
Musikalische Leitung: Guillermo García Calvo
Inszenierung & Bühne: Marco Arturo Marelli
Mit u.a.: Juan Diego Flórez, Daniela Fally, Luca Pisaroni, Maria Nazarova
Mittwoch, 23. Dezember 2020, 19.00 Uhr - Ballett
Edvard Grieg
Peer Gynt (Vorstellung vom 4. Dezember 2018)
Musikalische Leitung: Simon Hewett
Choreographie: Edward Clug
Mit u.a.: Jakob Feyferlik, Alice Firenze, Eno Peci, Zolt Török
Freitag, 25. Dezember 2020, 19.00 Uhr - Ballett
Léo Delibes
Sylvia (Vorstellung vom 24. November 2018)
Musikalische Leitung: Kevin Rhodes
Choreographie: Manuel Legris nach Louis Mérante u.a.
Mit u.a.: Kiyoka Hashimoto, Masayu Kimoto, Davide Dato
Samstag, 26. Dezember 2020, 19.00 Uhr
Engelbert Humperdinck
Hänsel und Gretel (Vorstellung aus 2015)
Märchenoper in drei Bildern
Musikalische Leitung: Christian Thielemann
Inszenierung & Bühne: Adrian Noble
Mit u.a.: Daniela Sindram, Ileana Tonca, Michaela Schuster, Adrian Eröd, Janina Baechle
Sonntag, 27. Dezember 2020, 19.00 Uhr
Richard Strauss
Der Rosenkavalier (Vorstellung vom 18. Dezember 2020)
Komödie für Musik in drei Akten
Musikalische Leitung: Philippe Jordan
Inszenierung: Otto Schenk
Mit u.a.: Martina Serafin, Daniela Sindram, Günther Groissböck, Erin Morley, Jochen Schmeckenbecher, Piotr Beczala
Montag, 28. Dezember 2020, 19.00 Uhr
Wolfgang Amadeus Mozart
Die Zauberflöte (Vorstellung vom 29. Dezember 2017)
Große Oper in zwei Aufzügen
Musikalische Leitung: Adam Fischer
Inszenierung: Moshe Leiser, Patrice Caurier
Mit u.a. Jörg Schneider, Olga Bezsmertna, René Pape, Hila Fahima, Thomas Tatzl
Termine und Streaming-Plattform
Weiterlesen: Philippe Jordan dirigiert den Rosenkavalier: „Der Walzer schwingt von selbst“