Die Meistersinger von Nürnberg von Richard Wagner
"Ein Meistersinger muss es sein" lautet die Bedingung eines Vaters für die Wahl des zukünftigen Ehemanns seiner Tochter. Ein Wettstreit wird veranstaltet – möge der Bessere gewinnen. Eine Zusammenfassung.
Inhalt
Nürnberg, 16. Jahrhundert: Veit Pogner verspricht seine Tochter Eva demjenigen, der bei einem Sängerwettbewerb der Meistersänger gewinnt. Eva hat ihr Herz aber bereits dem Ritter Walther von Stolzing geschenkt, der nun bereit ist, ein Meistersinger zu werden und am Wettstreit teilzunehmen. Der Lehrbube Hans Sachs unterrichtet ihn in den Regeln und der Kunst des Meistersingens.
Walthers Konkurrent ist Sixtus Beckmesser. Beim Vorsingen präsentiert Walther ein Lied nach dem Vorbild Walthers von der Vogelweide, Sixtus jedoch versteht das Genie dahinter nicht und bekritelt es an allen Ecken und Enden, die anderen Mitglieder schließen sich dieser Meinung an.
Erneut von Sachs unterrichtet, dichtet Walther sein Preislied. Das bekommt Sixtus in die Hände und denkt, es sei von Sachs und dass dieser selber um Eva kämpfen wolle. Sachs schenkt ihm das Werk jedoch und Sixtus will es beim Wettstreit vortragen. Jedoch kommt er nicht mit der ihm unbekannten Dichtkunst zurecht und blamiert sich. Walther wird als rechtmäßiger Dichter des Liedes enttarnt und erhält allgemeinen Beifall. Er bekommt den Siegerkranz und sogar die goldene Zunftkette verliehen.
Werkgeschichte
Den ersten Entwurf für sein Werk schrieb Wagner 1845. Es sollte dem Sängerkrieg auf der Wartburg, bei dem lediglich Adelige mitwirkten, als bürgerlicher Wettstreit gegenüberstehen. 1867 vollendete Wagner seine Meistersinger, die ein Jahr später erfolgreich uraufgeführt wurden.
Sein Wissen über die Regeln der historischen Meistersinger entnimmt Wagner vermutlich der 1697 erschienenen Nürnberg-Chronik von Johann Christoph Wagenseil. Die restliche Handlung ist aber großteils frei erfunden.
Aufführungsgeschichte
Die umjubelte Uraufführung fand 1867 in München statt. Die Wiener Erstaufführung ist auf 1870 datiert, bei den Bayreuther Festspielen war die Oper erstmals 1888 zu sehen. 2004 waren die Meistersinger an der Wiener Staatsoper in einer Inszenierung von Otto Schenk zu erleben.
2022 wird die Oper in Leipzig aufgeführt, ebenso an der Deutschen Oper Berlin.
2012 entstand eine Bearbeitung der Oper als Sprechtheater von Matthias Eichele, 2020 erfolgte die Uraufführung von Selcuk Caras' musikalischer Bearbeitung der Meistersinger mit Sprechtext.