Inhalt

Fusako hat einen 13-jährigen Sohn und führt eine eigene Modeboutique. Als sie sich in den Offizier eines Frachtschiffes verliebt, ist auch ihr Sohn Noburo von diesem fasziniert. Dass seine Mutter den Seemann aber dazu bringt, das Meer zu verraten und in ihrem Laden zu arbeiten, entsetzt den Teenager. Er hatte in dem Abenteuer den ungebundenen, todesmutigen Helden verehrt. Er radikalisiert sich als Mitglied einer Jugendbande, alles gipfelt in einer zynischen Blutttat.

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Werkgeschichte

Vorbild für Hans Werner Henzes Musikdrama war der Roman „Gogo no eiko“ von Yukio Mishima. Das Buch des japanischen Autors ist auf Deutsch unter dem Namen „Der Seemann, der die See verriet“ erschienen. Hans-Ulrich Treichel hielt sich für die Erstellung seines Librettos eng an den Roman. Hans Werner Henze vertonte die von ihm so genannte „Liebestragödie von klassischen, archaischen Ausmaßen“ mit großem Orchesteraufgebot und teils voll musikalischer Wucht, teils aber auch kammermusikalisch gefärbt.

Aufführungsgeschichte

„Das verratene Meer“ wurde 1990 an der Deutschen Oper Berlin uraufgeführt. 2003 gab es die japanische Erstaufführung in japanischer Sprache, die zu einem Revisionsprozess führte. 2006 erklang bei den Salzburger Festspielen eine konzertante Fassung. An der Wiener Staatsoper kam „Das verratene Meer“ 2021 zur Premiere mit Publikum, nachdem bereits ein Jahr zuvor eine Aufführung ohne Zuschauer stattgefunden hatte. Hier sangen Bo Skovhus, Josh Lovell und Vera-Lotte Boecker.

Tanzkollektiv Potpourri bietet der Clubkultur eine Bühne

Vier junge Tänzerinnen erinnern mit Österreichs erstem abendfüllenden House Dance-Stück „4 a.m." an die Kraft, die von Clubs ausgeht. Die BÜHNE hat mit Olivia Mitterhuemer von Potpourri über den Club als sicheren Ort, kulturellen Nährboden und Ventil gesprochen. Die Premiere findet digital statt. Weiterlesen...

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Zum Autor

Der japanische Schriftsteller Yukio Mishima stammt aus Tokio, wo er 1925 auf die Welt kam. Er gilt als zwiespältige Figur der japanischen Nachkriegsliteratur, auch weil er sich gegen Ende seines Lebens dem radikalen Nationalsozialismus zuwandte. Im November 1970 nahm er einen Kommandanten des japanischen Militärs als Geisel, hielt eine Rede an die Soldaten und beging dann rituellen Selbstmord. Seine Werke drehen sich immer wieder um Gewalt, Sexualität, Obsessionen, Selbstmord und Tod.

Weiterlesen: Hans Werner Henzes unbekannte Neuerfindung der Oper