Madama Butterfly von Giacomo Puccini
Ein amerikanischer Marineoffizier und eine japanische Geisha: Um diese tragische Verbindung rankt sich die weltberühmte Oper Giacomo Puccinis. Eine Zusammenfassung.
Inhalt
Der Marineoffizier Pinkerton erwirbt während seiner Stationierung in Nagasaki ein auf 999 Jahre befristetes Haus mitsamt der Geisha Cio-Cio-San, die Butterfly genannt wird. Schließlich kommt es zur Hochzeit. Während das Ganze für Pinkerton nur ein Spiel zu sein scheint, liebt Butterfly den Offzier wirklich, der sie aber kurz nach der Hochzeit verlässt.
Butterfly bekommt ein Kind von Pinkerton, der inzwischen eine „echte Ehe mit einer echten Amerikanerin“ eingegangen ist. Der amerikanische Konsul Sharpless will Butterfly entlasten – Pinkerton soll das Kind adoptieren. Als er seinen Sohn abholen will, vollzieht Butterfly vor ihrem Kind, dem sie zuvor die Augen verbindet, ihren rituellen japanischen Freitod.
Werkgeschichte
Die Oper Puccinis basiert auf der gleichnamigen Erzählung von John Luther (1898) und auf der Tragödie Madame Butterfly. A Tragedy of Japan (1900) von David Belasco, deren Aufführung Puccini in London besuchte. Auch die französische Novelle Madame Chrysanthème diente ihm als Vorlage. Puccini war interessiert am amerikanisch-japanischen Kontrast und konnte schon bald die Rechte von Belascos Stück erwerben und eine Übersetzung von Luthers Erzählung erlangen. 1903 stellte er sein Werk fertig.
Aufführungsgeschichte
Die Uraufführung des ursprünglich zweiaktigen Werkes an der Mailänder Scala 1904 fiel durch. Gründe dafür waren vermutlich die angespannte Situation durch den Russland-Japan-Krieg und Störungen durch Anhänger und Anhängerinnen der konkurrierenden Verlagshäuser Ricordi und Sonzogno.
Puccini überarbeitete die Oper, machte sie zu einem Dreiakter und führte sie erneut in Brescia auf – mit Erfolg. In den darauffolgenden Jahren überarbeitete Puccini sein Werk noch öfter. Beispielsweise für die Pariser Operá-Comique, die Metropolitan Opera in New York und das Teatro Carcano in Mailand. Aufgrund dieser Änderungen gibt es keine richtige „Urfassung“ der Oper. Sie wurde seitdem unzählige Male aufgeführt, unter anderem an der Wiener Staatsoper.
Prominente Interpret*innen
Die große Maria Callas hat in Chicago 1955 Cio-Cio-San verkörpert, Seite an Seite mit Giuseppe Di Stefano, der zu den bedeutsamsten Tenören des 20. Jahrhunderts zählt. Von Anna Netrebko gibt es einige konzertante Darbietungen der Opernarien.
Ein Film von 1932, der ebenfalls die Geschichte von John Luther erzählt, setzt Cary Grant als Pinkerton ein. Sylvia Sidney spielt die Cio-Cio-San an seiner Seite.