Die Häuser sind in der Sommerpause - das heißt aber nicht, dass die Kultur Pause hat. Gerade im Bereich Oper können sich Klassikfans auf herausragende Produktionen in atemberaubenden Locations freuen.

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Bregenzer Festspiele

Im Juli und August steht Bregenz wieder im Zeichen seiner Festspiele. Die imposante Seebühne mit dem überdimensionalen Clownskopf wäre alleine Grund genug für einen Besuch. Ein Detail am Rande: Es handelt sich um die größte Seebühne der Welt. Ab 1950 wird sie bespielt. Damals fasste sie noch 6400 Personen. Heute stehen knapp 7000 Plätze zur Verfügung.

Die Festspiele locken in der gesamten Landeshauptstadt mit Konzerten, Theaterstücken und Lesungen. Doch die Seebühne ist das Herzstück.In diesem Jahr gibt es seit 22. Juli wieder die Gelegenheit Giuseppe Verdis „Rigoletto" zu erleben. Weitere Premieren in diesem Jahr: Arrigo Boitos „Nero" und Gioachino Rossinis „Die Italienerin in Algier".

Bregenzer Festspiele

Salzburger Festspiele

Zwei großartige Opern und Inszenierungen konnte man bereits im Vorjahr bei den Salzburger Festpielen erleben: „Elektra“ in der Regie von Krzysztof Warlikowski und unter dem Dirigat von Franz Welser-Möst. Und die von Christof Loy inszenierte „Così fan tutte“ mit Joana Mallwitz als Dirigentin.

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Neu zu erleben sind „Don Giovanni“ und „Intolleranza“ von Luigi Nono. „Das sind zwei für mich sehr wichtige Produktionen", sagte Intendant Markus Hinterhäuser im Interview mit der BÜHNE. Die Oper von Mozart werde „rher eine Reflexion über den Mythos Don Giovanni, eine Reflexion über den Körper, über die Religion, über die Existenz, die Einsamkeit, die Obsession", so Hinterhäuser. Die Inszenierung übernahm Romeo Castellucci. 

Salzburger Festspiele

Oper im Steinbruch

Ein weiterer Kandidat für „unwirklich schöne Freiluftbühnen". Die größte Naturbühne Europas misst 1.500 Quadratmeter, ist 70 Meter lang und hat eine Tiefe von 22 Metern. Als Bühne wird dieses Ambiente seit 1961 genutzt.

Im Steinbruch in St. Margarethen gibt es jedes Jahr Open-Air-Highlight zu entdecken. Dieses Jahr wird zum Beispiel Martina Serafin als Puccinis „Turandot" gefeiert. Mit einem Jahr coronabedingter Verspätung konnte der künstlerische Direktor Daniel Serafin nun das Publikum zu der fulminanten Inszenierung von US-Regisseur Thaddeus Strassberger in der Naturarena begrüßen. Das Bühnenbild stammt von Paul Tate dePoo III. Monatelang wurde an der Bühnenfläche geabreitet, die 7000 Quadratmeter hat. 50 Tonnen Gerüstkonstruktion stützen die Fantasiewelt, die von asiatischer Schnitzkunst inspiriert wurde.

Oper im Steinbruch

Oper Burg Gars

Die Freiluft-Opernbühne in der Babenberger Burgruine besticht mit einer wunderbaren Akustik. Mehr als 360.000 Menschen haben in den vergangenen 24 Jahren in dem zauberhaften Ambiente Opernproduktionen besucht. In diesem Jahr steht Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Entführung aus dem Serail“ im Mittelpunkt. Erfreulich: Der 27-jährigen Regisseurin Lisa Padouvas wurde hier die Chance geboten zu inszenieren. Geboten wird ein reduziertes Kammerspiel. Auf großes Orchester und Chor wurde verzichtet. Dafür wurde für die Fassung ein eigenen Streichquartett arrangiert, ein Akkordeon unterstützt den Klangkörper. Ein durch und durch gelungener Abend.

Oper Burg Gars

Teatro Barocco

Ein Geheimtipp für alle Freunde von einer historische Aufführungspraxis. Zwar finden diese Aufführungen nicht unter freiem Himmel statt, sind aber dennoch eine Erwähnung wert. Bereits zum zehnten Mal findet das Teatro Barocco in Perchtoldsdorf statt. Am 12. August ist Premiere von „La Corona“ von Gluck. Weiteres steht die Uraufführung von Georg Anton Bendas „Philon und Theone“ auf dem Programm.

Teatro Barocco

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Markus Hinterhäusers Guide durch das Programm der Salzburger Festspiele