Es war eines der heißesten Gerüchte der Wiener Kulturszene und jetzt ist es bestätigt. Die Wiener Staatsoper erhält eine zweite Spielstätte und zwar im Französischen Saal des Künstlerhauses.  Präsentiert haben das Projekt die wichtigsten Player der Projektentwicklung und der wichtigste Nachbar: Staatssekretärin für Kunst und Kultur, Andrea Mayer, Hans Peter Haselsteiner (Haselsteiner Familienprivatstiftung), Thomas Birtel (Vorstandsvorsitzender der STRABAG SE), Klaus Albrecht Schröder (Generaldirektor Albertina und Nachbar) sowie Staatsopern-Direktor Bogdan Roščić.

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Einer der Hauptgründe für die Errichtung: Die limitierte Raumsituation – vor allem für die Jugendförderung - im Gebäude der Wiener Staatsoper, dem möglicherweise am intensivsten genutzten Theatergebäude der Welt.

Die neue Arbeits- und Spielstätte wird die  Umsetzung  dieses für die Zukunft der Wiener Staatsoper so zentralen Vorhabens ermöglichen.

Die Planung für den Französischen Saal geht für den Start von rund 100 Veranstaltungen pro Spielzeit aus. Diese umfassen u. a. Kinderopern, Kinderkonzerte, Vorstellungen der Ballettakademie, Konzerte des Opernstudios und der Opernschule, Veranstaltungen für den Offiziellen Freundeskreis, Uraufführungen in Oper wie Ballett, bestehende wie neue Vermittlungsformate sowie partizipative Formate.

Die wichtigsten Fakten zur neuen Spielstätte

Bei dem Projekt handelt es sich um ein Private Public Partnership. Projektpartner der Wiener Staatsoper sind die Künstlerhausbesitz und -betriebs GmbH (KBBG), die STRABAG SE, die Haselsteiner Familienprivatstiftung sowie die öffentliche Hand, vertreten durch das Bundesministerium für Kunst, Kultur, Öffentlichen Dienst und Sport (BMKOES).

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Die Gesamtprojektkosten zur Errichtung des Französischen Saals als Arbeits- und Spielstätte der Wiener Staatsoper belaufen sich nach aktueller Planung auf 20,5 Mio. EUR netto. Davon bringt das BMKOES durch eine einmalige Zuwendung 5 Mio EUR ein. 10 Mio EUR werden durch ein Sponsoring der STRABAG SE beigesteuert, die restlichen 5,5 Mio EUR kommen von der Haselsteiner Familienprivatstiftung.

Die künftige Bespielung des Hauses erfordert vom Bund keine zusätzlichen, über die Basisabgeltung hinausgehenden Mittel. Die Produktionskosten für Kinder- und Jugendprojekte sind weitgehend im laufenden Budget der Wiener Staatsoper, also aus Erlösen aus dem Kartenverkauf, dem Wegfall externer Mietkosten für Kinderoper in der Walfischgasse und die derzeitige Arbeitsstätte des Opernstudios, sowie aus Synergien mit dem Haupthaus gedeckt. Dazu kommen die Einkünfte aus dem in der Saison 2020/21 gegründeten Offiziellen Freundeskreis. Diese sind für Nachwuchsarbeit zweckgewidmet, ob an jüngeren Publikumsgruppen oder dem künstlerischen Nachwuchs. Weiters ist geplant, für dieses richtungsweisende Projekt zusätzliche Förderer und Sponsoren zu akquirieren.

Die Bauphasen

Die bereits begonnene, erste Bauphase endet mit September 2021, denn von Oktober 2021 bis Jänner 2023 finden in der benachbarten Albertina Modern drei Ausstellungen statt. Die zu erwartenden Erschütterungen während des laufenden Baubetriebs würden die Durchführung dieser Ausstellungen verunmöglichen, daher werden die Bauarbeiten erst wieder im Februar 2023 aufgenommen. Ab diesem Zeitpunkt wird die Albertina Modern vorübergehend schließen. Eine Fertigstellung und Übergabe des Französischen Saals an die Wiener Staatsoper soll im September 2024 erfolgen, die ersten Vorstellungen sind für Advent 2024 geplant.

Und was sagt jener Mann, der einen Großteil des Geldes zahlen wird, zu dem Projekt? Hans Peter Haselsteiner: „Wenn die Oper als Kunstgattung weiterhin Bedeutung haben soll, muss es gelingen, junge Menschen dafür zu begeistern. Eine Kinder- und Jugendoper ist eine dafür notwendige Einrichtung.“

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