Premierenrückblick: „Reich des Todes“ im Akademietheater
Mit „Reich des Todes" legt Rainald Goetz nach langer Pause wieder ein Theaterstück vor. Im Akademietheater wird es von Robert Borgmann inszeniert.
Nach langer Pause hat der in München geborene Autor Rainald Goetz wieder ein Theaterstück vorgelegt. Sein letztes Stück, mit dem Titel „Jeff Koons", wurde 1999 uraufgeführt. In seinem zweiten dramatischen Text steigt der Autor ins „Reich des Todes“ hinab. Ausgehend vom Terroranschlag am 11. September erzählt der promovierte Historiker und Mediziner von einem Bruch in der Zivilisationsgeschichte.
Die für den Autor typische Assoziations- und Verknüpfungsmaschinerie wird von Robert Borgmann und seinem Team auf die Bühne des Akademietheaters gebracht. Es spielen Mehmet Ateşçi, Marcel Heuperman, Felix Kammerer, Christoph Luser, Elisa Plüss, Safira Robens, Martin Schwab und Andrea Wenzl.
In einem für das Burgtheater entstandenem Beitrag sagt Rainald Goetz über seine Begeisterung für Zahlen und Gliederungen:
„Die Bedeutung von Zahlen und Strukturen, der Gliederungen, der Bezüge von Szenen, Akten und Unterszenen aufeinander, geht bei mir ins Wahnhafte. Dieser ganze „Bau” des Ganzen in seiner Musikalität ist aber auch Ausdruck der Kreaturhaftigkeit des Stücks, seines Gewordenseins, seiner Konstruktion auf die Objektivität seiner Ordnung hin, also baumäßiger Teil seiner Schönheit. Dazu gehört auch die Visualität des Texts, die schriftgegebene Aufführung der Buchstaben in ihrer Summe auf dem Papier. Es ist mir all das äußerst wichtig, zugleich finde ich die Obsessivität, die mich diesen Dingen quasi ausliefert, lächerlich. Versteckt genug sollte es aber da sein dürfen.“