Seit dem Wochenende läuft wieder die Ruhrtriennale. Vom 14. August bis 25. September fungiert das jährliche Festival der Künste an neun Spielorten in Deutschland als Schnittstelle von Musiktheater, Konzert, Schauspiel, Tanz, Performance, Installation, Literatur und Dialog.

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Edgar Allan Poe und die Urängste

Die erste große Premiere der Ruhrtriennale wurde von der Schweizer Regisseurin und Neo-Intendantin Barbara Frey inszeniert. „Der Untergang des Hauses Usher" von Edgar Allan Poe. Spielort ist die Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck. Es handelt sich um eine Co-Produktion mit dem Wiener Burgtheater. Auf der Bühne stehen unter anderen Michael Maertens, Katharina Lorenz, Markus Scheumann und Jan Bülow.

Das Stück beleuchtet einen zerrütteten Gemütszustand und öffnet den Kosmos an Urängsten, die Poe in seinen Werken immer wieder bearbeitet. So wird in diesem Stück die Zwillingsschwester des Protagonisten von ihm lebendig begraben. Die Musik verstärkt die Grundstimmung der Inszenierung. In der ersten Viertelstunde wiederholen sich zum Beispiel als Einstimmung einzelne Klavierakkorde. Frey, selbst Musikerin, hat die Musik gemeinsam mit dem englischen Schauspieler und Multiinstrumentalisten Josh Sneesby zusammengestellt.

Michael Maertens in „Untergang des Hauses Usher" von Edgar Allan Poe bei der Ruhrtriennale in der Maschinenhalle Zweckel.

Foto: Matthias Horn

Im Ambiente einer Maschinenhalle

Im Gespräch mit „Deutschlandfunk Kultur" beschreibt Frey die Spielstätte folgendermaßen: Merkwürdige Maschinen im Raum, die teilweise lebendig aussehen. Die Halle weist zudem einige Elemente aus dem Jugendstil auf, und erinnert an eine römische Therme.

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Oper von Olga Neuwirth und Elfriede Jelinek

Auch der Rest des Programms der Ruhrtriennale kann sich sehen lassen. Ein Highlight ist das Stück „Bählamms Fest“, das noch bis 22. August zu erleben ist. Das Musiktheater in 13 Bildern ist eine Zusammenarbeit der österreichischen Komponistin Olga Neuwirth und der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek.

Choreografie von Florentina Holzinger

Weitere Möglichkeiten Barbara Frey als Regisseurin zu erleben: mit der deutschen Erstaufführung ihrer
Inszenierung von „Die Toten“ sowie dem Konzert „Spettro“ des Schlagzeugers Fritz Hauser. Zudem ist auch die gefeierte Choreografin Florentina Holzinger mit ihrem Werk „A Divine Comedy“ vertreten. Sie widmet sich darin Fragen nach einer möglichen Spiritualität im 21. Jahrhundert.

Intimere installative Arbeiten stammen von der Choreografin Mette Ingvartsen sowie dem Künstler Mats Staub. Er widmet sich mit „21 – Erinnerungen ans Erwachsenwerden“ den Geschichten von 200 Menschen, u.a. auch aus dem Ruhrgebiet.

Das umfangreiche Konzertprogramm bietet Musik von Luciano Berio, Claude Debussy und Arnold Schönberg. Und die Junge Triennale wendet sich mit zwei Gastspielen an ein junges Publikum, ergänzt
durch das Projekt „Teens in the House“.

Eine Lese- und Dialogreihe unter Leitung des schweizer Dramatikers, Romanciers und Essayisten Lukas Bärfuss stellt gemeinsam mit Wissenschaftler:innen und Schauspieler:innen Fragen nach der Natur des Menschen.

37 Produktionen

Geplant sind 37 Produktionen und Projekte, darunter elf Eigen- und Koproduktionen. Mit acht Uraufführungen, fünf Deutschen Erstaufführungen sowie vier Übernahmen aus dem Programm der Ruhrtriennale 2020 lädt das Festival sein Publikum zu verschiedensten künstlerischen Erfahrungen ein.

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