Inhalt

Inhaltlich steht – wie in Joseph Roths „Radetzkymarsch“ – die Familie Trotta im Mittelpunkt:

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Die Hauptfigur Franz Ferdinand Trotta gehört um 1913 herum zur Wiener Oberschicht und verbringt die Tage mit Schlafen und die Nächte mit dem Verjubeln seines Erbes. Als der Krieg ausbricht, muss der junge Trotta seinen extravaganten Lebensstil aufgeben und zieht nach seiner Heirat mit seinen Freunden in den Krieg. Im Schützengraben angekommen, muss er feststellen, dass der Krieg nichts Heroisches mit sich bringt. Nach Jahren in Sibirien, wo er in Gefangenschaft war, kehrt er zurück nach Wien, wo die Habsburgermonarchie, wie er sie liebte und kannte, nicht mehr existiert und seine Familie verarmt ist. 20 Jahre vergehen, die Kapuzinergruft, die Grabstätte der Habsburger, wird zum Symbol des Untergangs des Vielvölkerstaats. Die Geschichte endet mit der Übernahme von Österreich durch die Nationalsozialisten.

Werkgeschichte

Das erste Manuskript war kürzer, als ursprünglich mit dem Verlag vereinbart. Zwei Kapitel sind vor Veröffentlichung in Exilzeitschriften im April 1938 erschienen. Mit einem Jahr Verspätung kam Joseph Roths Roman 1938 erst in den Niederlanden, dann 1950 in Deutschland heraus. Es ist somit das letzte zu seinen Lebzeiten erschienene Buch des Schriftstellers, der selbst ein Anhänger der Habsburgermonarchie war. Roth nannte „Kapuzinergruft“ eine Fortsetzung des Romans „Radetzkymarsch“ und thematisiere laut ihm die „Verschlingung Österreichs durch die Preußen“.

Joseph Roth starb in Paris an den Folgen seines Alkoholismus.

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Aufführungsgeschichte

Die Geschichte wurde unter dem Titel „Trotta“ von Johannes Schaaf verfilmt, die Uraufführung erfolgte am 16. November 1971.

Im Sommer 2023 kommt eine Inszenierung der „Kapuzinergruft“ bei den Festspielen Reichenau auf die Bühne, in der AntoN Widauer die Rolle des Franz Ferdinand Trotta übernimmt.

Hier geht es zu den Spielterminen der "Kapuzinergruft“ bei den Festspielen Reichenau 2023!

Die Kapuzinergruft
AntoN Widauer Gramß (Elisabeth v. Kovacs) und Elisa Seydel (Jolanth Szatmary bei den Proben in Reichenau.

Foto: Lalo Jodlbauer