Dass Cyril Teste jetzt an der Staatsoper die „Salome“ verantwortet, ist Zufall. Sergio Morabito, Chefdramaturg des Hauses, hat zufällig die Generalprobe einer seiner Operninszenierungen in Paris gesehen und war begeistert. Operndirektor Bogdan Roščić fuhr zur Aufführung eines Theaterstücks mit Isabelle Adjani, auch er war begeistert. Es folgten ein Treffen und das Angebot.

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Wer ist eigentlich Cyril Teste?

Es ist schwierig, diese Frage zu beantworten. Ich hoffe, dass die Regie von „Salome“ für mich sprechen wird.

Freuen Sie sich schon auf die Arbeit an der Wiener Staatsoper? 

Ich bin sehr gerührt von dieser Einladung und von dem Vertrauen, das Bogdan Roščić, der Direktor der Staatsoper, und sein gesamtes Team in uns gesetzt haben. Die Aussicht, Strauss’ „Salome“ in Wien zu inszenieren, macht mich glücklich und zuversichtlich.

… und wer ist Salome?

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Salome ist ein junges Mädchen, das gegen eine Natur kämpft, die Herodes ihr ­auferlegt und die sie sich vielleicht nicht ausgesucht hat. Ein junges Mädchen, das zu früh zur Frau wurde, verwundet und visionär. Sie konfrontiert die Welt mit sich selbst, mit ihren Paradoxien – und doch kann sie sich nur mit der Kraft und der Wut einer Gesellschaft ausdrücken, die auf einem schlechten Fundament steht.

Wie aktuell ist die Geschichte von Salome überhaupt noch? 

Schauen Sie sich doch um: Überall sehen wir die Gesichter Salomes. 

Was können Sie uns über Ihre Inszenierung verraten?

Salome“ ist für mich großartige Oper, sowohl in ihrer Musik als auch in ihrem Libretto. Eine Oper, die aufgrund ihrer Wut und ihrer Menschlichkeit, die aus der Geschichte hervorgeht, eine sehr starke politische Dimension hat. Meine Inszenierung geht der Frage nach, was Salomes furchtbare Kindheit mit ihr als Frau gemacht hat. Die Inszenierung wird auch die Frage der Oper, des Kinos und auch Geruchs- und Reiz­erfahrungen beim Lesen mischen.

Wird es einen Schleiertanz geben?

Natürlich.

Und können Sie uns den Hype um diese Szene erklären?

Vielleicht, weil diese Szene ein Mythos ist. Ein Rendezvous mit Salomes Schicksal.

Warum sollte man sich „Salome“ überhaupt anschauen? 

Weil das künstlerische Team so formi­dabel ist. Weil Philippe Jordan die musikalische Leitung innehat und wir eine wunderbare Mannschaft von Darstellern haben, darunter Malin Byström, die diese alterslose Heldin wunderbar spielt. Vielleicht auch, weil dieses Werk heute mehr denn je von Bedeutung ist.

Zu den Spielterminen von „Salome“ in der Wiener Staatsoper!