Marie-Luise Stockinger im Porträt
Vom Max Reinhardt Seminar ging es für die gebürtige Oberösterreicherin direkt ans Burgtheater. Neben ihrer Theaterarbeit ist Marie-Luise Stockinger auch in TV- und Film-Produktionen zu sehen.
- Geboren 1992 in Oberösterreich
- Wohnort: Wien
- Ensemblemitglied im Burgtheater
Werdegang
Die gebürtige Oberösterreicherin absolvierte ihre Schauspielausbildung am Max Reinhardt Seminar in Wien. Beim International Theatre Schools Festival in Warschau bekam sie 2015 den „Best Leading Role Award“ für die Darstellung der Lulu in Frank Wedekinds „Frühlings Erwachen“. Mit Abschluss ihres Studiums wurde Marie-Luise Stockinger direkt ans Wiener Burgtheater engagiert. In ihrem ersten Jahr war sie in mehreren Rollen zu sehen, unter anderem als Angélique in Herbert Fritschs Inszenierung von Moliéres Komödienklassiker „Der eingebildete Kranke“. Der Wunsch, Schauspielerin zu werden, war nicht von Anfang an da, wie sie in einem Interview mit der MDW erzählt: „Ich glaube, viele haben damit gerechnet, dass ich eine Karriere als Juristin hinlegen werde. Die Idee vom Theater hat sich in meinem Kopf eingenistet, weil ich dadurch Raum für mich gewinnen konnte.“
Für ihre Darstellung der Irina in „Drei Schwestern“ am Burgtheater wurde sie für den Nestroy-Theaterpreis 2016 in der Kategorie Bester Nachwuchs weiblich nominiert. 2021 war sie erneut für den Nestroy nominiert – diesmal in der Kategorie Beste weibliche Hauptrolle. Sie überzeugte die Jury mit ihrer Darstellung der Sally Potter in Lucy Kirkwoods Stück „Das Himmelszelt“. „Ihre Darstellung ist vor allem deshalb so überzeugend, weil sie aus dieser verlorenen Seele kein Opfer macht, sondern eine kraftvolle, starrköpfige, verletzte und grobe Frau auf die Bühne stellt“, stand im Urteil der Nestroy-Jury. In der Spielzeit 2021/22 stand sie in gleich zwei Inszenierungen von Frank Castorf auf der Bühne – „Zdeněk Adamec“ und „Lärm. Blindes sehen. Blinde sehen!“, das auch in der aktuellen Spielzeit noch auf dem Spielplan steht.
Aber auch Rollen in Film- und TV-Produktionen gehören zum Portfolio Marie-Luise Stockingers. So stand sie 2017 für den Fernsehzweiteiler Maria Theresia von Robert Dornhelm in der Titelrolle vor der Kamera. Im Rahmen der Romyverleihung 2018 wurde sie dafür in der Kategorie Bester Nachwuchs weiblich ausgezeichnet. In der Fernsehdokumentation „Die Unbeugsamen – Drei Frauen und ihr Weg zum Wahlrecht“ (2019) von Beate Thalberg aus der Reihe Universum History verkörperte sie die Rolle der Hildegard Burjan.
Aktuelle Produktionen
In der Spielzeit 2022/23 ist Marie-Luise Stockinger in diesen Produktionen zu sehen:
- Ingolstadt (Regie: Ivo van Hove)
- Lärm. Blindes sehen. Blinde sehen! (Regie: Frank Castorf)
- Am Ende Licht (Regie: Lilja Rupprecht)
- Faust (Regie: Martin Kušej)