Lady in the Dark von Kurt Weill
Kurt Weill ist nicht nur durch seine Zusammenarbeit mit Bert Brecht, sondern auch als Komponist von Broadway-Musicals berühmt geworden - sein größter Hit: "Lady in the Dark".
Inhalt
Die Chefredakteurin des Modemagazins "Allure", Liza (Lady in the Dark), ist zwar beruflich erfolgreich, sie leidet jedoch unter Müdigkeit, Depressionen und seltsamen Träumen. Auch dass sie zwischen zwei Männern steht, belastet sie. Zudem wird sie von einer Melodie verfolgt, die ihr nur bruchstückhaft in Erinnerung geblieben ist. In psychoanalytischen Sitzungen bei Dr. Brooks versucht sie, dem Grund für ihre Schwermut und ihre Unentschlossenheit auf den Grund zu kommen. Die Stationen ihrer Behandlung werden in Rückblenden und Traumsequenzen erzählt, die wie absurd-komische Musical-Einakter als Spiel im Spiel wirken: dem Glamour-Traum, dem Hochzeitstraum und dem Zirkustraum. Bis jemand, von dem sie es nicht gedacht hatte, jene Klarheit bringt, nach der Liza solche Sehnsucht hatte. Auch das Lied, das sie beschäftigte, "Mein Schiff", wird nun zur Gänze angestimmt.
Werkgeschichte
Das Musical Lady in the Dark von Kurt Weill basiert auf einem Buch von Moss Hart, der bei der Uraufführungsproduktion auch Regie führte. Die Gesangstexte schrieb Ira Gershwin. Er war damit erstmals nach dem Tod seines Bruders George, mit dem er ja zahlreiche Erfolge wie "Lady Be Good" und "Funny Face" kreiert hatte, wieder als Textautor am Broadway tätig. In der Broadwaygeschichte nehmen Weills Musicals (er schuf in New York auch "Knickerbocker Holiday", "Lost in the stars" u. a.) eine Sonderstellung ein, da sie oft rätselhaft-fremd wirkten.
Aufführungsgeschichte
"Lady in the Dark" wurde am 23.1.1941 am Broadway uraufgeführt und zu einem ersten Höhepunkt von Weills Schaffen in den USA. Wiewohl die Laufzeit nicht mit anderen Erfolgsstücken der Broadway-Geschichte vergleichbar ist. Die deutschsprachige Erstaufführung fand 1951 am Staatstheater in Kassel statt.
Prominente Namen
Kurt Weill kennt man in Europa vor allem für seine Zusammenarbeit mit Bertold Brecht. "Die Dreigroschenoper", aber auch die Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" und "Die sieben Todsünden" gingen aus dieser fruchtbaren Kooperation hervor. Wegen seines politischen Engagements emigrierte Weill 1933 in die USA, als er Max Reinhardts Produktion seiner Oper "Der Weg der Verheißung" nach einem Libretto von Franz Werfel beaufsichtigen sollte. Er nahm die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Seine größten Erfolge waren "Lady in the Dark" und "One Touch of Venus". "Street Scene" wurde mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet.
In einer Verfilmung aus dem Jahr 1944 spielte Ginger Rogers die Hauptrolle, in dieser Version wurde allerdings auf Weills Musik - bis auf "My Ship/Mein Schiff" - verzichtet.