Das Mädl aus der Vorstadt von Johann Nestroy
Nach einem französischen Vorbild schuf Nestroy mit dieser Posse einen seiner größten Publikumserfolge. Doch worum geht es eigentlich? Eine Zusammenfassung.
Inhalt
Die Handlung dreht sich einerseits um Herrn Gigl, der sich in die Stickerin Thecla verliebt hat und den Winkelagent Schnoferl um Hilfe bittet, andererseits geht es um den Spekulanten Kauz, der Herrn Stimmer des Diebstahls bezichtigt. Auch hier will Schnoferl Aufklärung schaffen.
Im Laufe der Handlung beichtet Gigl seiner Braut, Frau Erbsenstein, die Liebe zu Thecla und es stellt sich heraus, dass Stimmer Theclas Vater ist. Dessen Unschuld kann am Ende noch bewiesen werden. Der Schuldige ist Kauz selbst, dem eine Entschädigung für Thecla und ihren Vater abgerungen werden kann. Schnoferls Traum erfüllt sich, indem Frau Erbsenstein ihm die Hand reicht.
Werkgeschichte
Das Vorbild Nestroys für diese Posse war die französische Comèdie-Vaudeville La Jolie Fille du Faubourg von Charles Varin und Paul de Kock. Nestroy wandelte die Vaudeville zu einer Wiener Posse um, hielt sich aber bei der Handlung an die Vorlage. Trotz schwerer Krankheit arbeitete er eifrig an seinem Werk. Nestroy selbst spielte mehrere Rollen in seinen Aufführungen.
Aufführungsgeschichte
Die Uraufführung fand im November 1841 im Theater an der Wien statt. 1962 spielte die Posse im Burgtheater, die Aufführung wurde auch aufgezeichnet. Im Rahmen der "Edition Burgtheater" wird die Aufzeichnung, wie auch einige andere, auf dem YouTube-Kanal des Burgtheaters ausgestrahlt, Informationen dazu gibt es auf der Website.
In der Josefstadt feierte das Stück unter der Regie von Michael Schottenberg 2016 Premiere, Daniela Golpaschin war als Thekla zu sehen.
Das Mädl aus der Vorstadt war einer der größten Publikumserfolge von Nestroy und brachte es allein bis 1862 auf 81 Aufführungen.