In Maurice Materlincks Stück verschwimmen Traumwelt und Wirklichkeit zu einem mit Symbolen aufgeladenen Universum. Auch deshalb gilt „Pelléas und Mélisande" als Hauptwerk des Theaters des Symbolismus. Das am 16. Mai 1893 am Théâtre des Bouffes-Parisiens in Paris uraufgeführte Schauspiel wird sehr viel seltener gezeigt als die gleichnamige Oper von Claude Debussy, die sich inhaltlich stark an Maeterlincks Text anlehnt. Im Burgtheater wird in dieser Spielzeit eine Inszenierung von Daniel Kramer gezeigt.

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Inhalt

In einem imaginären Königreich regiert der alte König Arkel. Unweit seines düsteren Schlosses trifft sein Enkel, ein riesenhafter Prinz mit dem Namen Golaud, bei einem Ritt durch den Wald auf die scheue und geheimnisvolle Mélisande. Er bringt sie kurzerhand auf das Schloss, heiratet sie und stellt sie seinem Halbbruder Pelléas vor. Die beiden entwickeln eine besondere Beziehung, bei der nie ganz klar wird, ob es sich dabei um eine Liebesbeziehung im klassischen Sinn handelt. Pelléas ist die einzige Person, der sich die schüchterne Mélisande anvertraut. Golaud wird zunehmend eifersüchtiger und setzt seinen Sohn Yniold darauf an, mehr über die Beziehung der beiden herauszufinden. Eindringlich warnt Golaud Pelléas, sich von Mélisande, die ein Kind erwartet, fernzuhalten. Schließlich tötet er seinen Halbbruder und Melisande flieht. Nach der Geburt ihrer Tochter stirbt auch Mélisande.

Oper

Die von Claude Debussy komponierte Oper wurde am 30. April 1902 in Paris uraufgeführt und lehnt sich inhaltlich stark an Maeterlincks Theaterstück an. Bis kurz vor seinem Tod arbeitete der Komponist an der Partitur, weshalb sich die „Fassung letzter Hand“ erheblich von der Fassung der Uraufführung unterscheidet. Debussy verzichtete in „Pelléas und Mélisande" auf Arien und größere Soloszenen, was der Vertonung des Textes eine realistische Prägung verleiht.

Felix Rech und Sophie von Kessel in Daniel Kramers „Pelléas und Mélisande“.

Foto: Susanne Hassler-Smith

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