Life is a Cabaret: Liza Minnelli wird 75 Jahre
Eine ganz Große des Showbiz wird 75 Jahre alt: Liza Minnelli feiert am 12. März halbrunden Geburtstag. Ein paar interessante Details einer langen Karriere.
Als „das Mädchen mit den Plattfüßen, der viel zu langen Nase und dem verbogenen Fahrgestell“ bezeichnete sich Liza Minnelli einst – und wurde doch einer der größten Stars der Entertainmentbranche. Wenn sie am 12. März 75. Geburtstag feiert, kann sie auf mehr als sieben Jahrzehnte Karriere zurückblicken. Denn die kleine Liza wurde nicht nur nach einem Gershwin-Song benannt – nämlich nach „Liza (All the Clouds'll Roll Away“) -, sondern stand auch schon im Alter von drei Jahren in dem Musicalfilm „Damals im Sommer“ vor der Kamera. Ihre Eltern waren niemand Geringerer als die Hollywood-Schauspielerin Judy Garland, einst selbst ein Kinderstar, und der Regisseur Vincente Minnelli. Von klein war sie auf Filmsets zu Hause: Am Set von „Ein Amerikaner in Paris“, den ihr Vater mit Gene Kelly drehte, warf sie Konfetti auf die Tanzszene.
Jüngste Tony-Preisträgerin
Ihren eigenen Durchbruch brachte einerseits ihr erstes Album „Liza! Liza!“, das 1964 von Kritikern als „vielversprechendes Debüt“ beschrieben wurde, andererseits die Broadway-Show „Flora The Red Menace“, in der sie die Hauptrolle spielte und die ihr prompt einen Tony Award einbrachte. Mit nur 19 Jahren war sie 1965 die jüngste Musicaldarstellerin, die einen dieser begehrten Musicalpreise bekam.
20 Mal für Cabaret vorgesprochen
Auch auf einen Oscar kann Liza Minnelli verweisen. Sie erhielt ihn für die Verkörperung der Sally Bowles in der Verfilmung von John Kander und Fred Ebbs „Cabaret“. Treppenwitz der Geschichte: Ihrem Biografen Scott Schechter zufolge hatte Minnelli nicht weniger als 20 Mal für die Rolle der Varietésängerin in dem Broadway-Musical vorgesprochen. Die Produzenten hatten sie aber abgelehnt, weil sie eine britische Besetzung wünschten.
Doch Minnelli nahm den Titelsong in ihr Repertoire auf und sang ihn bei Nachtklubauftritten, im Fernsehen und bei Konzerten. Nachdem die Produzenten der geplanten „Cabaret“-Verfilmung ihr Konzert in Paris sahen, entschieden sie sich, ihr die Hauptrolle zu geben. Somit hatte sie schlussendlich eine Partie erobert, mit der sie ihre gesamte Karriere über eng assoziiert werden sollte. Die Songs wie „Maybe This Time“, „Mein Herr“, „Money, Money“ und „Cabaret“ behielt sie stets in ihrem Repertoire, wenn sie eines ihrer weltweit begehrten Konzerte gab.
Höhen und Tiefen
Trotz einiger Filmerfolge, drehte sie in weiterer Folge zahlreiche Flops. So kürte sie als erste Persönlichkeit in ein und derselben Woche die Cover von „Newsweek“ und „Time“. Ihre Filmkarriere war bald nicht mehr so wichtig wie jene als Entertainerin. War sie doch auch zuvor schon als Showstar des Jahres und als Emmy-Award-Gewinnerin für „Liza with a Z“ gefeiert worden.
Man muss durch schlechte Erfahrungen hindurchgehen und nicht drumherum.
Liza Minnelli
Wo auch immer sie auftrat, man beschrieb sie als „lebhafte, dynamische, starke Entertainerin, fähig ein Publikum zu neuen Höhen der Anerkennung zu bewegen“ und zählte sie zu den „besten Künstlerinnen unserer Zeit.“ Es waren die Auftritte in Klubs, Hotels und Casinos, die ihren Ruhm begründeten und in denen sie als vital, quirlig und hochprofessionell in die Showgeschichte einging. Vor allem als vielseitige Interpretin des Great American Songbooks und Kompositionen von Hammersein, Sondheim, Rodgers, Hart, Gershwin, Porter erhielt sie Anerkennung.
Dass sie auch mit Problemen mit Stimmbändern und Alkohol zu kämpfen hatte und schon von Ärzten aufgegeben worden war, diesen jedoch mit Comebacks Konter gab, kommentierte sie einst selbst mit „Man muss durch schlechte Erfahrungen hindurchgehen und nicht drumherum.“
Liza Minnelli, die Kronprinzessin Hollywoods
Sie wusste – von der Zeit an, in der sie als Kronprinzessin Hollywoods gehandelt wurde: „In diesem Geschäft muss man jeden Tag siegen, wenn man oben bleiben will.“ Und erst vor einem Jahr sagte sie zu „Variety“, es sei ihr größter Kampf gewesen, als sie selbst anerkannt zu werden. Alles „Kämpfe“, die sie für sich entschieden hat. In diesem Sinne: Happy Birthday, Liza with a Z.
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