Sag mir, wo die Blumen sind. Sollte man an den Malaisen rund um Corona etwas Gutes entdecken wollen, dann wohl, dass diese bereits in den Kulissen gelagerte Produktion eine elegante Wiederauferstehung feiern durfte. Und was für eine! Sona MacDonald verkörpert die Dietrich in Duktus, Präsenz und gesanglicher Akkuratesse dermaßen selbstsicher, dass man den Hollywoodstar aus Berlin förmlich vor sich zu haben wähnt.

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Intime Einblicke

Ihr zur Seite gibt Martin Niedermair nicht minder überzeugend als „Er“ die wichtigsten Männer im Leben der Dietrich und weiß dabei sowohl stimmlich als auch darstellerisch Bühnenpartnerin wie Publikum zu überzeugen. Regisseur Torsten Schäfer und Dramaturg Herbert Schäfer, der nebstbei auch für Bühnenbild und Kostüme mitverantwortlich ist, schreiten den außergewöhnlichen Lebensweg der Schauspielerin und Sängerin kurzweilig ab und erlauben dem Publikum dabei intime Einblicke in deren seelische Verfasstheit. Nicht zuletzt auch dank der hervorragenden Musiker unter der Leitung von Christian Frank ein Abend voller Poesie und Melancholie.

Wenn ich die Möglichkeit habe, berühmte Frauen zu spielen, die tatsächlich gelebt haben, geht es nie darum, diese zu kopieren, sondern mich ihnen anzunähern.

Sona MacDonald

Zur Person: Sona MacDonald

Geboren in Wien, studierte sie in London und debütierte an der Volksbühne Berlin. Sona MacDonald arbeitete u. a. mit Peter Stein und Peter Zadek und spielte in zahlreichen Musicals, Kino- und TV-Filmen. Marlene Dietrich war, wie MacDonald erzählt, „von Teenagerzeiten an eine verrückte Leidenschaft von mir“.

Aufgrund des erneuten großen Erfolgs wird Marlene alias Sona MacDonald auch in der Spielzeit 2022/23 – und zwar ab 13. September – wieder live in den Kammerspielen zu erleben sein.

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Am 28. und 29. Mai ist „Marlene Dietrich. Engel der Dämmerung“ in dieser Spielzeit noch in den Kammerspielen zu sehen.